In Fulda erschien ab Oktober 1945 die Fuldaer Volkszeitung des Verlegers Heinrich Kierzek (1909-1975). Dieser erhielt die Lizenz zur Herausgabe der achten Zeitung in der amerikanischen Besatzungszone. Kierzek arbeitete als Redakteur bei der Tageszeitung "Echo der Gegenwart" in Aachen, bis zum Verbot 1935. Nach Kriegsende befreiten ihn die Amerikaner aus politischer Haft und setzten den Journalisten als Leiter der für die Entnazifizierung zuständigen „Special Branch“ in Fulda ein.
Die Herausgabe der Fuldaer Volkszeitung
Die Fuldaer Volkszeitung wurde im neu gegründeten Verlag Heinrich Kierzek veröffentlicht, ab 1949 Fuldaer Verlagsanstalt GmbH. Die erste Ausgabe erschien am 31. Oktober 1945 mit einer Auflage von 32.000 Exemplaren in den Kreisen Fulda, Schlüchtern, Lauterbach, Alsfeld, Hünfeld und Hersfeld.
In der Erstausgabe der Fuldaer Volkzeitung schrieb Heinrich Kierzek in dem Artikel „Befreite Presse“:
„Nur ein politisch reifes Volk kann jedoch auf die Dauer die Demokratie behaupten. Ehe unser Volk soweit ist, muß noch viel Aufklärungs- und Erziehungsarbeit geleistet und viel Schutt und Geröll beseitigt werden, die heute noch auf den Seelen der Menschen lasten. Wir sind uns bewußt, daß den Zeitungen dabei eine der wichtigsten Aufgaben zufällt und wollen uns ihrer mit allem Ernst und aller Kraft unterziehen.“
Das Gebäude am Peterstor 18-20 war bis zum Wiederscheinen der Fuldaer Zeitung im Jahr 1951 der Sitz der Redaktion und Produktion der Fuldaer Volkszeitung. Am 30. Juni 1974 stellte die Zeitung ihr Erscheinen ein.
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